top of page
Weiß Gewölbte Decken

Der Ikea-Effekt - Wenn der Wert durch Eigenleistung zunimmt

Aktualisiert: 5. Nov.

Stell dir vor du suchst Online nach neuen Möbeln, vergleichst verschiedene Angebote und entscheidest dich schlussendlich für ein Produkt, welches du selbst zusammenbauen musst. Hast du dich schonmal gefragt wieso es ausgerechnet dieses Produkt wurde? Die Antwort darauf lautet: Ikea-Effekt.

 

Was ist der Ikea-Effekt?

Der Ikea-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Konsumenten, wenn sie die Möglichkeit haben ein Produkt selbst zusammenzubauen, eine höhere Kaufbereitschaft aufweisen (Norton et al. 2012). Dadurch, dass du es selbst zusammenbaust, baust du dir stückweise deine eigene Welt auf. So beweist du dir und deinem Umfeld deine Kompetenzen, also dass du in der Lage bist dir selbst dein Umfeld zu errichten (Mochon et al. 2012, S. 363).

 

Wieso kommt mir das so bekannt vor?

Logischerweise ist das berühmteste Beispiel das schwedische Möbelunternehmen «Ikea». Ihre Möbel sind alle zum selbst Aufbau konzipiert worden, und triggern bei dir genau dieses Gefühl der Gestaltungsfreiheit über dein Umfeld.

Aus der Forschung kennt man z.B. Nachstellungen der ersten Studie des Ikea-Effekts wie z.B. (Sarstedt et al. 2017), bei dem sie einer Gruppe von Personen eine Auswahl von Armbändern anboten und den anderen ein Starter-Kit für Armbänder zum selbst herstellen. Die Gruppe mit dem Starter-Kit zeigte eine wesentlich höhere Zahlungsbereitschaft als die andere Gruppe.

ree

 

Welche Gefahr stellt der Ikea-Effekt?

Die grösste Gefahr dabei ist ein Überkonsum. Wenn du dir ein Produkt zuziehst, nur weil es dir die Möglichkeit gibt, dir selbst etwas zu beweisen, besteht die Gefahr, dass nicht mehr der Nutzen des Produkts im Vordergrund steht. Langfristig wird es dazu führen, dass du das Gefühl für die Notwendigkeit von Produkten verlierst und somit dein Kaufverhalten gestört wird.

Weiter besteht die Gefahr, dass man sich selbst bzw. seine Eigenleistung überschätzt, was sich negativ auf die Arbeit in Gruppen auswirken könnte. Das ist so, weil es in einer Gruppe wichtig ist seine Stärken und Schwächen zu kennen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Wenn du dich nun aufgrund des Ikea-Effekts überschätzt, möchtest du Aufgaben übernehmen, welche ein anderer besser bewältigen könnte, was sich kontraproduktiv auf das Resultat auswirkt.

 

Wie kannst du dich nun davor schützen?

Grundsätzlich haben wir uns darauf geeinigt, um dem Effekt entgegenzuwirken, muss man sich folgende Frage stellen:  

  • Brauche ich es oder spricht mich das Selbstaufbauen an?

  •  Würdest du es kaufen, wenn es schon aufgebaut geliefert wird?

  •  Überschätze ich meine Fähigkeiten?

  •  Kaufe ich es, um mir oder meinem Umfeld etwas zu beweisen?

Zusätzlich hilft es, wenn man mit Aussenstehenden darüber redet, da diese meist eine objektivere Sicht auf die Situation haben.

 

Fazit

Der Ikea-Effekt ist ein wichtiges psychologisches Prinzip, welches neben seinem Namensgeber auch von vielen anderen Unternehmen verwendet wird, um Profite zu steigern. Es wird gezielt dein Stolz auf Eigenleistung ausgenutzt, um dir das Gefühl zu geben, dass etwas das du selbst erbaut hast, besser wäre als fertig zusammengestellte Produkte. Dies kann zur Verfälschung deiner Wahrnehmung hinsichtlich Notwendigkeit und auch Überschätzung deiner eigenen Leistung führen, was gravierend für die Gruppendynamik sein kann. Wir könnten uns aber auch vorstellen, dass dieses Prinzip im Rahmen von Koch Sets verwendet werden könnte, um Menschen weg von Fertiggerichten hin zu ausgewogenen Mahlzeiten zu verleiten.  

 

 

Quellen:


Mochon, D., Norton, M. I., & Ariely, D. (2012). Bolstering and restoring feelings of competence via the IKEA effect. International journal of research in marketing29(4), 363-369. https://doi.org/10.1016/j.ijresmar.2012.05.001


Norton, M. I., Mochon, D., & Ariely, D. (2012). The IKEA effect: When labor leads to love. Journal of consumer psychology22(3), 453-460. https://doi.org/10.1016/j.jcps.2011.08.002


Sarstedt, M., Neubert, D., & Barth, K. (2017). The IKEA effect. A conceptual replication. Journal of Marketing Behavior2(4), 307-312. https://doi.org/10.1561/107.00000039

 

 

 

 
 
 

Kommentare


KONTAKT

un-conscious-Team

Un.Conscious@gmx.ch

  • TikTok
  • Schwarzes Instagram-Symbol

Impressum     Datenschutz     AGB

© 2035 Persönliche Lebensberatung. Erstellt mit Wix.com

Danke für die Nachricht!

bottom of page