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Weiß Gewölbte Decken

FoMO-Die Angst nicht genug zu erleben

Aktualisiert: 5. Nov.

Kennst du das Gefühl, wenn du weisst, dass deine Freunde etwas unternehmen, du aber nicht dabei bist. Diese Angst, dass du etwas verpassen könntest, wird auch in der Welt des Onlinemarketings ausgenutzt, um dich zum Kauf von bestimmten Produkten zu verleiten.


Was ist der FoMO-Effekt?

FoMO (Fear of Missing Out) beschreibt die Angst, etwas zu verpassen, sei es ein Event, ein gutes Angebot oder einen einmaligen Moment. Diese Angst wird besonders durch digitale Medien verstärkt und ist für dich und deine Freunde alltäglich (Reer et al.,2020). Unternehmen nutzen genau dieses Gefühl gezielt im Marketing, um Konsumenten und Konsumentinnen zu beeinflussen, was vor allem auf Social Media der Fall ist.

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Wieso kommt mir das so bekannt vor?

Im digitalen Marketing ist FoMO ein bewährter Mechanismus, um künstlichen Druck aufzubauen. Werbeformeln wie «nur heute», «letzte Chance», «nur noch 3 Stücke auf Lager» erzeugen das Gefühl, sofort handeln zu müssen, obwohl der Bedarf oft gar nicht vorhanden ist (Rachman et al., 2024, S123.124). Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass du dir spontan etwas gönnst .

Ein weiteres Beispiel: zeitlich begrenzte Story-Formate auf Instagram oder TikTok, die nach 24 Stunden verschwinden. Diese Formate verstärken den Zwang, immer online zu sein, um nichts zu verpassen. Besonders effektiv wirken auch exklusive Drops oder Rabattaktionen, die nur für kurze Zeit verfügbar sind. Tayiz et al. (2022) zeigen, dass Jugendliche mit starkem FoMO, ihre Onlinezeit massive ausdehnen. Dies teils über sieben Stunden täglich, sogar direkt nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen.


Typische Werbemethoden, die auf FoMO basieren wären:

  • Countdowns (z.B. «Angebot endet in 4 Stunden»)

  • Limitierte Produkte (z.B. «nur noch 500 Stück weltweit»)

  • Exklusiver Zugang (z.B. « Früher Zugang für Newsletter Abonnenten»)

  • Personalisierte Hinweise (z.B. «5 andere haben diesen Artikel gerade im Warenkorb»)


Strategien wie exklusive Rabatte, limitierte Angebote oder zeitlich begrenzte Aktionen basieren auf dem psychologischen Prinzip der FoMO. Laut Rachman et al. (2024, S.124) spielt dieses Phänomen eine bedeutende Rolle beim Entstehen von impulsiven Konsumverhalten.


Welche Gefahren stellt der FoMO-Effekt?

Die Folgen dieser Mechanismen bleiben oft nicht ohne Wirkung: Wer sich ständig unter Druck gesetzt fühlt, kann ein verzerrtes Konsumverhalten entwickeln. Es entsteht das Gefühl, etwas kaufen zu müssen, bevor es zu spät ist, selbst wenn das Produkt objektiv nicht notwendig ist. Studien weisen auch auf negative emotionale Effekte hin: Unzufriedenheit, innerer Stress und das Gefühl, hinter anderen zurückzubleiben (Reer et al., 2020, S.4-5).


Wie kannst du dich nun davor schützen?

Wir haben uns überlegt, wie du dich gegen solche manipulativen Werbemechanismen schützen kannst. 

• Kritisches Hinterfragen: Warum will ich das Produkt? Ist es wirklich nützlich, oder habe ich einfach nur Angst, etwas zu verpassen?

• Bewusster Konsum: Kein Kauf unter Zeitdruck, sondern gezielt Pausen machen und reflektieren.

• Vergleiche vermeiden: Dich nicht ständig mit perfekten inszenierten Social-Media Inhalte zu vergleichen, denn diese zeigen nur Ausschnitte, die nicht der Realität entsprechen.

• Offlinezeiten einplanen, um Abstand zur ständigen Reizüberflutung zu gewinnen.


Fazit:

FoMO ist heute ein wirkungsvolles Marketinginstrument, das dich zu schnellem Handeln verleitet. Es nutzt gezielt soziale Ängste aus, besonders über Social Media (Rachman et al., 2024, S.124). Wer diese Strategien erkennt und durchschaut, kann sich besser davor schützen und bewusster entscheiden. FoMO entsteht nicht zufällig, sondern wird von Unternehmen systematisch als Werbemittel eingesetzt, um Verkäufe zu steigern, oft auf Kosten deiner Selbstbestimmung.

 

Quellen:


Rachman, A., Efawati, Y., & Anmoel, J. T. (2024). Understanding The Role Of Fomo (Fear Of Missing Out) In Impulse Purchase For Smes. Riset: Jurnal Aplikasi Ekonomi Akuntansi Dan Bisnis6(2), 117-134. https://doi.org/10.37641/riset.v6i2.2109


Alutaybi, A., Al-Thani, D., McAlaney, J., & Ali, R. (2020). Combating fear of missing out (FoMO) on social media: The FoMO-R method. International journal of environmental research and public health17(17), 6128. https://doi.org/10.3390/ijerph17176128


Tanhan, F., Özok, H. I., & Tayiz, V. (2022). Fear of missing out (FoMO): A current review. Psikiyatride Guncel Yaklasimlar14(1), 74-85. https://doi.org/10.18863/pgy.942431



 

 
 
 

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